Labor analyse
Chlorbenzole und Chlortoluole

Chlorbenzole und Chlortoluole

Carrier (Chlororganische Carrier)

DIN 54232 legt ein Verfahren zur Bestimmung des Gehalts an Chlorbenzolen und Chlortoluolen in Textilien fest. Nach einer Extraktion mit einem chlorierten organischen Lösungsmittel im Ultraschallbad wird direkt eine Probe zur Messung mittels GC/MS abgefüllt.

Prüfbeschreibung

Die Verwendung von Kunstfasern zur Textilherstellung bietet einige Vorteile für den Hersteller, sowie andere Eigenschaften für den Verbraucher. Kunstfasern sind in der Regel stabiler und haltbarer als Naturfasern. Aufgrund fehlender Wasseraufnahme laden sich Kunstfaser-Textilien aber gerne elektrisch auf, und sie besitzen generell ein anderes Verhalten beim Schwitzen.

Eine Kunstfaser wird in der Regel aus einer flüssigen oder viskosen Masse heraus durch Spinndüsen gesponnen und so dünne Fasern erzeugt. Das bietet viele Vorteile, man kann durch Veränderung der Spinndüse unterschiedliche Fasern herstellen (Hohlfaser, 4-Kanal-Faser und viele mehr) und man kann direkt die Spinnmasse mit Ausrüstungen versehen. Das kann ein Flammschutzmittel sein, aber es kann auch ein Farbstoff direkt zugegeben werden. Eine Nachträgliche Färbung ist dann nicht mehr notwendig.

Die Betonung liegt aber auf dem „kann“. Häufig wird diese einfache Methode nicht verwendet, da sie im Nachhinein die Farbe beispielsweise nicht mehr bestimmen können, sie ist ja schon fertig eingebracht. Das nachträgliche Färben von Polyestergarn beispielsweise ist nicht so einfach, wie das bei den Naturfasern der Fall ist. In einem wässrigen Bad würde die Farbe nicht in die Fasern eindringen und stabil verankern, so dass Sie schlechte Waschechtheiten hätten. Dabei ist gerade Polyester für seine eher guten Waschechtheiten bekannt. Um den Farbstoff in die Fasern einzubringen werden Hilfsmittel wie die Chlorbenzole und Chlortoluole verwendet. Die Fasern quillen auf, der Farbstoff kann in die Faser eindringen und wird das Hilfsmittel wieder entfernt und dabei die Faser wieder dünner, ist der Farbstoff stabil und waschecht eingebracht.

Natürlich können und müssen diese Hilfsstoffe wieder ausgewaschen werden, diese sogenannten Carrier sind von Krebserregend über toxisch bis wasserschädigend. Niemand will sie in den Textilien haben. Da dennoch Reste vorkommen können, ist es sinnvoll gerade bei Polyester-Mustern auf Chlorbenzole und Chlortoluole zu prüfen.

Der Gesetzgeber schränkt einige Chlorbenzole und Chlortoluole direkt ein. So ist beispielsweise Trichlorbenzol in der Verordnung 1907/2006 (Reach) Anhang XVII Eintrag 49 in Endprodukten nicht zugelassen (die Verwendung bei Herstellung / Veredlung aber schon). In der Branche ist es üblich alle Chlorbenzole und Chlortoluole (unabhängig davon wieviel Chlor und wo sie sind) zu überprüfen und diese gemeinsam einzuschränken.

Die Prüfung wird nach der DIN 54232 durchgeführt. Dabei werden die Chlorbenzole und Chlortoluole mit Dichlormethan im Ultraschallbad extrahiert und anschließend die Konzentration im Extrakt mit Hilfe von GC/MS bestimmt. Die Konzentration im Textil kann dann ausgerechnet werden.

 

Optionen

  • keine Variationen

Benötigte Probengröße

  • mindestens 3 g Warengewicht

Hinweis

Man kann alle Arten Textil auf Carrier testen, aber wirklich sinnvoll ist das nur bei Polyester, bei dem bekannt ist, dass Chlorbenzole und Chlortoluole beim Färben eingesetzt werden.

Wie arbeiten wir

Unser Arbeitsablauf

01

Anforderung
Zu Beginn klären wir mit dem Kunden den Prüfumfang, das Ziel der Prüfungen und ggf. die Projektanforderungen

02

Angebot
Wir erstellen ein Angebot auf Basis des Prüfumfangs und der Anforderungen

03

prüfen
Der Auftrag ist klar und sobald das Prüfmuster im Labor eingegangen ist, legen wir direkt mit der Prüfung los

04

Übermittelte Prüberichte
Die Ergebnisse liegen in Form eines Prüfberichts vor. Neben dem reinen Prüfergebnis ist eine Gesambeurteilung nach gesetzlichen, generellen oder kundenspezifischen Anforderungen möglich

Stellen Sie sicher, dass Ihre Textilien die EU-Normen erfüllen

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