MAK-Amine, Azofarbstoffe nach LFGB
Die DIN EN ISO 14362-1 und DIN EN ISO 14362-3 legen Verfahren fest, um auf Azofarbstoffe zu testen, die verbotene primäre aromatische Amine freisetzen können. Dabei werden bei beiden Verfahren die Farben extrahiert und reduziert und anschließend wird die Konzentration der Amine bestimmt.
Das Färben von Textilien ist ein eigenes Thema und bedeutend komplexer und schwieriger als es auf den ersten Blick erscheint. Die Farben müssen sich gut verwenden lassen, sie sollten stabil gegen Licht und andere Umwelteinflüsse sein und sie dürfen sich natürlich nicht aus dem Textil herauswaschen lassen. Und das alles über eine lange Gebrauchszeit. Diese Liste an Anforderungen ist nicht leicht einzuhalten. Insbesondere die Art des Farbstoffs, die verwendet wird, hat einen großen Einfluss auf die Eigenschaften. Lange Zeit wurden sogenannte Azofarbstoffe verwendet. Diese werden so genannt, weil sie alle die chemische Azo-Verbindung als Baustein haben. Diese Azo-Verbindung lässt sich aufspalten, was nicht im normalen Gebrauch aber über lange Zeit geschieht. Durch Lichteinstrahlung oder reduktiven Fleckenentferner werden die entstehenden Bruchstücke langsam freigesetzt. Viele dieser Bruchstücke bestehen aus sogenannten primären aromatischen Aminen, die fast alle krebserregend sind.
Der Gesetzgeber in der EU hat Azofarbstoffe zur Verwendung in Textil durch die REACH-Verordnung eingeschränkt, weshalb eine Prüfung auf Verkehrsfähigkeit die Azofarbstoffe beinhalten sollte. Denn trotz des Verbots kann es noch immer sein, dass diese Farbstoffe verwendet werden, sei es, weil in anderen Teilen der Welt die Regulierung nicht so gründlich ist oder sei es, weil mit einem kleinen Anteil eines verbotenen Farbstoffes die Farbe des End-Textils verfeinert wurde.
Die Prüfung wird nach DIN EN ISO 14362-1 durchgeführt. Dabei werden die Farbstoffe und/ oder die Amine in einem wässrigen Citrat-Puffer extrahiert und reduziert. Anschließend werden die Amine mit Hilfe einer SPE Säule in tert-Butylether umgelöst. Die Lösungsmittelmenge wird reduziert und die Konzentration der Amine bestimmt.
Bei dieser Aufarbeitung gibt es einige Variablen. Aus verschiedenen Faserarten müssen die Farben unterschiedlich extrahiert werden. Außerdem gibt es einige Amine, die sich unter den oben genannten Bedingungen weiter zersetzen. Um diese nachzuweisen, wird die DIN EN ISO 14362-3 verwendet, welche den pH-Wert bei der Reduzierung anders einstellt und somit eine weitere Zersetzung verhindert.
Es werden bei uns alle unterschiedlichen Aufarbeitungen bei Bedarf durchgeführt, wobei wir alle Aufarbeitungen und Varianten gleich abrechnen.
Die Prüfung ist farbabhängig. Hat ein Produkt viele unterschiedliche Farben, erhöht sich die Probenanzahl.
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